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Text File
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1995-11-25
|
24KB
|
487 lines
* Kurzanleitung zu GEOCAD, dem universellen Kartographieprogramm für alle *
* ATARI-Rechner *
* Alle Rechte bei (C) Benedikt Stratmann *
* Autor: Benedikt Stratmann, Lessingstraße 72, 45657 Recklinghausen *
* Tel. 02361/13335 *
1. Allgemeines
Sie haben die allererste veröffentlichte Version von GEOCAD vor sich.
GEOCAD? GEOCAD steht für "GEOgraphical Computer Aided Design", also CAD im
Bereich der Geographie. GEOCAD ist ein Programm, mit dem Sie Karten
(Landkarten) in verschiedenen Darstellungen entwerfen können. GEOCAD
kann Landkarten für den Bildschirm generieren ("Entwurf"), die dann über
GDOS oder als IMG-Rasterbild in (fast) beliebiger Auflösung ausgegeben und
weiterverarbeitet werden können. Um es klarzustellen: GEOCAD soll nicht
irgendwelche Straßenkarten in festen Maßstäben und Farbgebungen
generieren, sondern Karten mit kartographischem Anspruch in 12
verschiedenen Kartennetzentwürfen erzeugen, wobei eine ungemeine
Flexibilität im Hinblick auf die graphische Darstellung gegeben ist. Ob
Sie z.B. Städte als Kreis, Quadrat, Stern oder Punkt (oder...)
darstellen lassen, oder ob Flüsse blau, schwarz, cyan oder metallic-
silber ausgegeben werden, bleibt nur eine Frage Ihrer
Rechnerkonfiguration.
Diese Kurzanleitung soll nur einen schnellen Einstieg ermöglichen; sie
konnte in der Kürze der Zeit nicht ausgearbeitet werden (wird
nachgeholt...).
WICHTIGER HINWEIS: Mit GEOCAD wird ein Koordinatenfile EUROPA.GEO, das
einige zigtausend Koordinaten von Küsten, Städten, Flüssen usw. enthält,
mitgeliefert, die sich bisweilen auf Irland, England, die Niederlande
und Teile von Deutschland beschränken. Dieses File ist auf dem Stand des
1.3.95; es wird (fast) täglich erweitert, so daß im Laufe des Jahres 1995
ein vollständiges digitales Modell der Erde entstehen soll.
2. Rechtliches
GEOCAD ist SHAREWARE, d.h.: Sie dürfen es installieren und maximal 14 Tage
lang ausprobieren; ebenso dürfen Sie GEOCAD mit allen zugehörigen
Dateien - insebsondere dieser Datei GEOCAD.TXT - weitergeben. Wollen Sie
GEOCAD dann weiterbenutzen oder den (immensen!) Aufwand bei der
Erstellung des Programms und der Digitalisierung der Erde honorieren, so
sind Sie verpflichtet, eine Gebühr von 45,-DM an den Autor (das bin ich)
zu schicken (V-Scheck oder bar). Dafür erhalten Sie:
- eine brandaktuelle Version von GEOCAD
- das Recht auf Updates
- und das wichtigste: das Recht auf regelmäßige Updates der
Koordinatenfiles zum Selbstkostenpreis!
- eine gedruckte Anleitung, reich bebildert und garantiert nicht
langweilig zu lesen (z.Zt. in Vorbereitung, Stand April 95)
Bitte vergessen Sie nicht: Das Erstellen eines Programms wie GEOCAD
nimmte hunderte von Stunden in Anspruch (das gilt auch für die meisten
anderen Shareware-Projekte).
Für schnelle GEOCAD-Freunde gibt's noch ein Bonbon: Wenn Sie sich
bis zum 1.10.1995 registrieren lassen, erhalten sie 2 Updates
kostenlos und automatisch! Also: Testen und registrieren lassen!
3. Eigenschaften von GEOCAD
- Erstellung von Landkarten in 12 verschiedenen Projektionen
- parallele, azimutale, konische und unechte Entwürfe
- objektorientiertes Arbeiten
- beliebige Objekttypen konfigurierbar
- Kriterien für die Darstellung von Objekten definierbar (z.B. alle
Städte mit mehr als 25000 Einwohnern...)
- Gitternetz, Polar- und Wendekreise konfigurierbar
- zeitgemäße GEM-Einbindung: nichtmodale Fensterdialoge, alle
Dialoge tastaturbedienbar usw.
- voll Multitaskingfähig
- Unterstützung von Farbbildschirmen und Grafikkarten (nur mit NVDI ab
2.5 oder dem mitgelieferten ENHANCER)
- Unterstützung von SPEEDO-GDOS/NVDI 3.*
- GDOS- und IMG_Ausgabe von Karten
- wahlweise Koprozessorunterstützung (empfehlenswert!)
- u.v.a.m. ...
4. Installation
Für die Arbeit mit GEOCAD benötigen Sie einen ATARI ST(E)/TT/FALCON
oder... mit mindestens 1MB Speicher (besser 2MB); zwar kann man bisher
noch ohne Festplatte arbeiten, das wird sich allerdings mit zunehmender
Fülle an Koordinaten drastisch ändern: Spätestens, wenn die Größe der
Koordinatenfiles die 1,44MB-Grenze überschreitet, kann man nur noch mit
Festplatte arbeiten. Für ein zügiges und komfortables Arbeiten sind
weiterhin empfehlenswert:
- Festplatte mit 2MB freiem Speicherplatz
- NVDI ab Version 2.5, besser 3.0
- (SPEEDO-)GDOS oder NVDI-GDOS ab 3.0
- Math.Koprozessor (FPU) (die Welt ist nun einmal groß...)
- (Farb-)Grafik mit mindestens 640*480 P. Auflösung
Die Installation von GEOCAD beschränkt sich fast auf das Kopieren
folgender Dateien auf eine Partition Ihrer Festplatte (oder auf eine
Arbeitsdiskette), möglichst in einen Ordner (z.B. \GEOCAD\):
GEO.PRG oder GEO_FPU.PRG (ohne/mit Koprozessor-Unterstützung)
GEOCAD.RSC
\COORDS\*.GEO (Koordinatenfiles)
GEOCAD.TXT (Kurzanleitung)
Alle weiteren Dateien - z.B. \KARTEN\*MAP - sind Beispiele, die für
das Funktionieren des Programms unerheblich sind. Bei der Weitergabe
des Programms m ü s s e n die Beispiele jedoch mitgegeben werden.
Sinnvollerweise legen Sie sich - falls noch nicht geschehen - folgende
Unterordner an:
\GEOCAD\KARTEN\
\GEOCAD\BILDER\
\GEOCAD\VEKTOR\
Nach dem Programmstart von GEOCAD.PRG oder GEO_FPU.PRG erscheint
möglicherweise eine Warnmeldung, die daruaf hinweist, daß GEOCAD die
Koordinatenfiles - das sind die Dateien, in denen das digitale Modell
der Erde gespeichert ist - nicht gefunden hat. Stellen Sie deshalb bitte
zuerst unter "Parameter: Suchpfade" die richtigen Pfade ein, indem Sie
auf den jeweiligen Pfadnamen klicken. Im einzelnen haben die Pfade
folgende Bedeutung:
Koordinaten: Hier m u ß ohne Wenn und Aber der Pfad für die
Koordinatenfiles gewählt werden.
Dateityp: *.GEO
Karten: In diesem Pfad werden später die Karten - das sind
nicht die fertigen Bilder, sondern Kurzbeschreibungen
der Karten, aus denen dann die Bilder berechnet
werden - gespeichert.
Dateityp: *.MAP
Bilder: Hier kommen die Rasterbilder (im (X)IMG-Format) hin.
dateityp: *.IMG
Vektor: Hier können die Karten als GEM-Metafile abgespeichert
werden (nur mit GDOS).
Dateityp: *.GEM
Wenn Sie den Dialog mit "OK" verlassen, werden die Pfade übernommen und
darüberhinaus werden von dem neuen Pfad die Koordinatenfiles nachgeladen.
Tip: Jetzt sollten Sie die "Parameter abspeichern"!
Ein kleiner Nachtrag zur Bedeutung des mathematischen Koprozessors (FPU):
Die Bedeutung desselben sollte bei der Berechnung von Karten mit GEOCAD
nicht unterschätzt werden: Z.B. benötigt GEOCAD zur Berechnung der Karte
EUROPA1.MAP (s.Disk) in 16 Farben (Filter: 0) auf einem FALCON 030 mit
32MHz bei ansonsten gleichen Parametern ohne FPU 2:35 min, mit FPU 0:26
min, das ist ziemlich genau ein Sechstel! Selbst bei wohlwollendster
Programmierung wird sich wohl daran wenig ändern lassen.
5. Karten erstellen - ein Crash-Kurs
Um die Vorgehensweise von GEOCAD beim Erstellen von Karten zu verstehen,
öffnen Sie am besten ein Beispiel aus dem Ordner \KARTEN\ oder öffnen Sie
notfalls eine neue Karte mit "Datei: neu". Sie sehen nun zunächst
hoffentlich ein leeres Fenster, das links eine Werkzeugleiste enthält
und ansonsten ein offenbar weißes Blatt zeigt, das mittig in der
Fensterfläche liegt. Dieses Blatt symbolisiert die eigentliche Karte.
Warum um alles in der Welt erscheint eine l e e r e Karte, wo doch
eine bereits bearbeitete Karte geladen wurde? Ganz einfach: GEOCAD
berechnet eine Karte nur, wenn Sie es ihm mitteilen, weil die Berechnung
einer komplexen Karte Minuten oder später vielleicht Stunden (Weltkarte
mit allen Städten, Straßen und Flüssen in 256 Farben ohne FPU...) dauern
kann. So haben Sie die Möglichkeit, zuerst die Kartenparameter zu
verändern, und dann, wenn Sie eine sehenswerte Parameterwahl getroffen
haben, den Bildschirmpreview berechnen zu lassen.
Also: Lassen Sie GEOCAD zunächst einmal berechnen, wie die geladene
Karte aussieht. Das veranlassen Sie durch die Anwahl des Menüpunktes
"Arbeiten: ..neu" oder durch Anklicken des Taschenrechner-Icons in der
Werkzeugleiste. Na los, klicken Sie schon! GEOCAD rechnet jetzt, teilt
Ihnen in der Infozeile des Fensters jeweils mit, was z.Zt. berechnet
wird, und zeigt jeweils nach beier gewissen Zahl von berechneten
Objekten den aktuellen Stand der Dinge an (auf Deutsch: führt einen
redraw durch).
Die Berechnung der Karte können Sie unterbrechen, z.B. um doch noch
irgendwelche Parameter zu verändern: Wählen Sie "Arbeiten: ..abbrechen"
oder Drücken Sie die in diesem Menü angegebene Tastenkombination, so
wird GEOCAD die Berechnung beim aktuellen Stand einfrieren. Sofern Sie
keine Parameter verändern, kann die Berechnung jederzeit fortgesetzt
werden (Menü: Arbeiten: ..fortsetzen). Übrigens: GEOCAD prüft, ob
eine Kartenberechnung überhaupt fortgesetzt werden kann, und weist
bei Gelegenheit darauf hin.
Fazit: Die Berechnung des Bildschirmpreviews einer Karte muß explizit
ausgelöst werden; in der Infoleiste des Kartenfensters sehen Sie
übrigens jederzeit, ob die Karte fertig berechnet ist ("o.k.") oder die
Berechnung abgebrochen wurde ("Redraw wurde abgebrochen"); sofern in der
Infoleiste die Mitteilung "Parameter wurden verändert" zu lesen ist,
wurde Kartenparameter so verändert, daß die Bildschirmdarstellung z.Zt.
nicht mehr den eingestellten Parametern entspricht.
6. Kartenparameter - was macht die Karte aus?
Das Blättern in einem Atlas zeigt schnell, daß es unendlich viele
Möglichekiten gibt, eine Landkarte darzustellen: Neben dem Ausschnitt,
den eine Karte zeigt (ein Land, einen Kontinent, die ganze Welt) können
auch die Farbgebung, die Anzahl der dargestellten Objekte (Städte,
Flüsse, Grenzen...) oder die Symbole, mit denen diese Objekte dargestellt
werden, unterschiedlich sein. Schließlich gibt es verschiedene
Kartentypen, sogenannte Projektionen, die für ganz unterschiedliche
Zwecke verwendet werden: Zylinderprojektionen (z.B. die Plattkarte oderdie
Mercatorkarte) zeigen die Längen- und Breitengerade als paralleles Netz;
dafür sind die polwärts gelegenen Regionen stark verzerrt; azimutale
Karten sind Projektionen der Erdoberfläche auf eine Ebene; bekannt sind
z.B. die stereographische Projektion, die eine winkeltreue Karte
liefert, oder die Parallelprojektion, die die allseits bekannte Erdkugel
wie aus dem All betrachtet aussehen läßt. Konische Karten - das sind
Kegelprojektionen - werden fast ausschließlich verwendet, wenn mittlere
Breiten (Mitteleuropa oder Nordamerika) dargestellt werden. Schließlich
gibt es noch unechte Entwürfe, die oft keine speziellen Eigenschaften
wie z.B. Winkeltreue aufweisen, aber für Weltkarten verwendet werden.
Da dies eine Kurzanleitung ist, soll auch nur tabellarisch aufgezeigt
werden wlche Parameter das Aussehen einer Karte beeinflussen. Im
Zweifelsfall: Ausprobieren (dabei lernt man am meisten!).
Übrigens: Die Einstellungen beziehen sich jeweils auf die Karte,
die in dem zum Zeitpunkt der Menüwahl (wie im Hotel!) obersten
Fenster dargestellt wird. Jedes Kartenfenster kann durch durch das
sogenannte Fenster-handle - das ist die Zahl, die vor dem Kartentyp
in der Namensleiste des Fensters angezeigt wird - idenstifieziert
werden. Zur Sicherheit wird in der Namensleiste des Dialogfensters
angezeigt, auf welches Fenster sich die Einstellungen beziehen. Aus
diesem Grunde können einige Dialoge auch nur geöffnet werden, wenn
ein Kartenfenster getoppt wurde, ansonsten teilst Ihnen GEOCAD
seine individuelle Meinung zu Ihrem Vorhaben in netter Form mit.
Jetzt aber:
Kartentyp (Menü: Parameter/akt.Karte.. ..Typ oder Control-T oder
das "Atlas"-Icon im geöffneten Kartenfenster)
Auswahl der Kartenprojektion. Wie in allen anderen Dialogen
auch sind alle Dialogknöpfe auch durch die Tastatur
anzuwählen: Drücken Sie jeweils die Alternate-Taste und die
Taste mit dem unterstrichen dargestellten Buchstaben (z.B.
Alt-M, um die Mercator-Karte zu wählen). Außerdem müssen Sie
bei Mausbedienung nicht unbedingt genau den jeweiligen Knopf
treffen, Sie können auch den zugehörigen Text anklicken, das
bewirkt dasselbe.
In der gedruckten Anleitung, die registrierten Benutzer
zusteht, werden besondere Eigenschaften der einzelnen
Kartentypen beschrieben.
Kontinente (Menü: Parameter/akt.Karte.. ..Kontinente oder Control-K)
In diesen Dialog können Sie einzelne Kontinente ein- oder
ausschalten, z.B., wenn Sie nur Europa darstellen möchten.
Mit den Knöpfen "ALLE" und "KEINE" können Sie ganz schnell
alle Kontinente an- oder ausschalten. Wenn Sie z.B. nur
Europa darstellen möchten, klicken Sie mit "KEINE" alle
Kontinente aus und wählen dann "Europa" aus.
Gitternetz (Menü:Parameter/akt.Karte.. ..Gitter oder Control-Z)
Hier können Sie wählen, ob die verschiedenen Netzlinien
(Längen-/Breitengrade sowie Polar-/Wendekreise und Äquator)
dargestellt werden sollen und in welchem Raster die Längen-
und Breitenkreise gezeichnet werden sollen. Meistens wird man
die automatische Skalierung wählen, bei der GEOCAD den
Netzlinienanbtand automatisch an den gewählten Ausschnitt
anpaßt; dabei hält sich GEOCAD an übliche Netzlinienraster,
so daß nicht zu befürchten ist, daß die Längengrade im 17`-
Raster gezeichnet werden. Sofern Sie jedoch eingreifen
möchten, können Sie feste Abstände vorgeben (Grad/Minuten).
Auch bei automatischer Rasterung können Sie mit dem Knopf
"Längen/Breiten gleich" dafür sorgen, daß beide Raster
übereinstimmen; GEOCAD wählt dann das Netzraster so, daß
beide Linien vernünftig sichtbar sind.
Ein Hinweis: Wenn Sie manuell das Raster vorgeben, sollten
Sie aufpassen, daß Sie die Vorabe verändern, wenn Sie
plötzlich den Kartenausschnitt erheblich vergrößern; eine
Weltkarte mit Längen- und Breitenkreise im 6'-Raster - das
sind jeweils 3600 Linien - ist ziemlich aufwendig zu berechnen!
Filter (Menü:Parameter/akt.Karte.. ..Filter oder Control-F)
Was so nach Kaffee klingt, ist der Schlüssel zu gewaltiger
Zeitersparnis: Grenzlinien, Küsten, Flüsse und sonstige
linienhafte Objekte bestehen aus vielen Koordinaten. Nun
brauchen bei Karten in großen Maßstäben i.a. nicht alle diese
Punkte gezeichnet zu werden, da die einzelnen Objekte so
klein werden, daß sowieso keine Details mehr sichtbar sind
(stellen Sie sich das traumhaft schöne Flüßchen "Ruhr", das in
GEOCAD aus 158 Punkten besteht, auf einer Weltkarte vor...).
Mit dem Filter stellen Sie ein, wieviele Punkte jeweils
übersprungen werden sollen. Der kleinste Filterwert ist Null
und bedeutet, daß zwischen zwei gezeichneten Punkten kein
Punkt fehlen darf; ein Filter von 1 bewirkt, daß immer ein
Punkt übersprungen wird; dann würde die Ruhr (s.o.) aus 158:2
= 79 Punkten zusammengesetzt.
Vor allem in der Entwurfphase einer Karte sind selbst bei
kleinen Maßstäben Filter von bis zu 25, bei Weltkarten von bis
zu 100 praktikabel. Die Wirkung ist ungeheuerlich! Bei der
Druckausgabe oder der Ausgabe als Rasterbild, Metafile...
empfielt sich allerdings ein Filter von Null; dann dauert
zwar die Berechnung lange, das Ergebnis spricht aber für sich!
Hinweis: Der Filter für die GDOS-Ausgabe oder die Ausgabe als
Rasterbild wird gesondert vor der Ausgabe eingestellt. Der
unter dem o.a. Menüpunkt engestellte Filter bezieht sich somit
nur auf die Bildschirmausgabe!
Rotation (Menü:Parameter/akt.Karte.. ..Rotation, Control-R oder das
"Dreh"-Icon (sechstes Icon) im geöffneten Kartenfenster)
Hier können Sie einen Drehwinkel für die zu zeichnende Karte
eingeben; die Eingabe erfolgt als Winkel im mathematisch
positiven Drehsinn, also linksherum. Aber: Das Drehzentrum
für die Karte - und dessen Unkenntnis führt zu seltsamen
Resultaten - ist der Mittelpunkt einer "virtuellen"
Weltkarte. Nehmen wir als Beispiel eine Mercatorkarte von
Nordeuropa (was wohl eher die Ausnahme sein dürfte, da gerade
Nordeuropa auf der Mercatorkarte ziemlich verzerrt ist). Wenn
nun ein Drehwinkel von 30Grad eingestellt wird, so ist auf
dem Kartenausschnitt nichts mehr zu sehen, da GEOCAD intern
eine Mercator-Weltkarte zugrundelegt und diese um den
Mittelpunkt des Äquators (in Westafrika) um 30Grad dreht.
Deshalb müssen Sie nach der Veränderung der Rotation
vermutlich zunächst wieder den "Grundausschnitt" - also die
ganze Weltkarte wählen, diese wenigstens ansatzweise
berechnen lassen und dann wieder den gewünschten Ausschnitt
zoomen. Alles klar?
PS: In der gedruckten Anleitung sind hier natürlich
bebilderte Beispiele zu finden...
Objekte (Menü: Parameter/Darstellung.. ..Objekte oder Control-J)
Hinter diesem Menüpunkt verbirgt sich der zentrale Dialog zur
Einstellung des Aussehens aller Kartenobjekte, vom Ozean bis
zur Kirche. Alle Möglichkeiten zu erklären, würde den Rahmen
dieser Kurzanleitung sprengen; die wichtigsten Möglichkeiten
sind jedoch:
Ein-/Ausschalten einzelner Objekte mit den Radiobuttons;
mit Hilfe der Knöpfe "ALLE" und "KEINE" können Sie ganz
schnell alle Objekte wählen oder ausschalten
Klicken auf den Objekttyp: In der rechen Hälfte der Dialogbox
werden die Attribute des jeweils angewählten Objektes
angezeigt; probieren Sie einfach 'mal durch, was Sie da alles
manipulieren können.
PS: Die Farb-PopUps unterstützen bisweilen nur die ersten 16
Farben. Kommt Zeit, kommt Rat, kommt mehr Farbe!
Netzlinien (Menü: Parameter/Darstellung.. ..Netzlinien oder
Alternate-N)
Es erscheint ein Dialog, in dem Sie Linientyp, Linienfarbe
und Liniendicke (in Millimetern, nicht in Pixeln!) der Längen-
/Breitengrade, des Äquators und der Polarkreise einstellen
können.
Größe (Menü: Parameter/Fenster.. ..Größe)
..ist eigentlich kein Kartenparameter; hier können Sie die
Größe des Kartenentwurfs (in Pixeln) einstellen.
Normalerweise dürfte die Möglichkeit, daß GEOCAD die Größe
automatisc an den Bildschirm anpaßt, optimal sein. Falls Sie
allerdings über wenig Speicher verfügen und trotzdem viele
Farben darstellen möchten, können Sie manuell die Kartengröße
verändern. Ebenso kann es sinnvoll sein, eine sehr große
Auflösung zu wählen, z.B. für detailreiche Karten. Allerdings
bezieht sich dieser Dialog n u r auf die
Bildschirmdarstellung, die Druck- oder Ausgabeauflösung für
Metafiles oder Rasterbilder wird gesondert eingestellt.
Farbdarstellung (Menü: Parameter/Fenster.. ..Farbdarstellung)
...ist ebenfalls kein Kartenparameter im engeren Sinn, die
Erklärung bedarf aber eines kleinen Ausschweifs: Da das VDI
(das ist der Teil des Betriebssystems, der für die
Graphikausgaben zuständig ist) von Haus aus keine sogenannten
Off-Screen-Bitmaps zuläßt, muß GEOCAD Karten im Hintergrund
selber zeichnen, d.h., es muß die GDP's (generalized drawing
primitives), das sind elementare Zeicnefunktionen wie Linie,
Kreis, gefüllte Fläche usw. selber zur Verfügung stellen.
dafür schleppt GEOCAD ein eiges VDI mit (Dank an Berhard
Baier). Da dieses eigene VDI aber nur maximal 16 Farben
darstellen kann und zudem naturgemäß keine GDOS-Fonts zur
Verfügung hat, benutzt GEOCAD möglichst die Off-Screen-
Funktionen des NVDI-GDOS, das dieses unverzeihliche Manko des
ATARI-VDI beseitigt. Falls also NVDI ab Version 2.5 installiert
ist, können Sie Karten in Farbe und mit GDOS-Fonts schon auf
dem Bildschirm berechnen lassen. Wenn es Probleme gibt - aus
welchem Grund auch immer - oder wenn Sie Speicher sparen
möchten, können Sie auf monochrome Darstellung umschalten.
Dann verwendet GEOCAD sein eigenes VDI und zeichnet brav und
sauber monochrome Karten, die ganz legal in das
Bildschirmfenster kopiert werden.
Übrigens (für Insider): Mit NVDI 2.5 und SPEEDO-GDOS 4.* können
keine GDOS-Fonts für die Off-Screen-Ausgabe benutzt werden,
weil SPEEDO - man höre und staune!!! - LineA-Funktionen
benutzt (was ATARI uns immer verboten hat) und somit nicht
(legal) auf Off-Screen-Bitmaps umgeleitet werden kann. Wer
unbedingt will, kann von mir eine "schmutzige" GEOCAD-Version
bekommen, die den LineA-Trap benutzt, um Speedo-Fonts auf Off-
Screen-Bitmaps umzuleiten. Aber bitte nicht weitersagen!
PS: Ich halte - neben der Integer-Mentalität - das Fehlen von
Off-Screen-Bitmaps für den fatalsten Fehler, den ATARI bei der
Konzeption des VDI begangen hat, da so auflösungsabhängiges
Programmieren geradezu herausgefordert wird. Die Realisierung
wäre ein Kinderspiel gewesen (über v_openwk usw. kein Problem).
7. Speichern und Laden - wohin mit den Karten?
Karten können aus GEOCAD heraus in verschiedenen Formaten
ausgegeben werden. Die kompakteste und in gewisser Weise wichtigste
Möglichkeit ist es, die Karte im GEOCAD-eigenen *.MAP-Format
abzuspeichern (Menü: Datei/Kartenentwurf.. ..speichern (als)), da
eine so abgespeicherte Karte jederzeit wieder geladen werden und
so weiterbearbeitet werden kann. Sie sollten grundsätzlich jeden
brauchbaren Entwurf als *.MAP abspeichern - löschen können Sie
Datei schließlich immer noch! Allerdings enthält die *.MAP-Datei
einer Karte kein eigentliches Bild der Karte (das wäre wohl auch
etwas schwierig bei knapp 4 kByte), sondern vielmehr eine
auflösungsunabhängige Beschreibung der Karte, z.B. den Ausschnitt,
die dargestellten Objekte, die Art der Karte usw.
Also: Merke: Jeden Kartenentwurf als *.MAP abspeichern!
Um eine Karte für die Weiterverwendung in anderen Programmen
auszugeben, gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Ausgabe als Rasterbild (*.IMG-Format)
Die Ausgabe als GEM-Metafile (*.GEM-Format)
Die entsprechenden Ausgabedialoge sind weitestgehend
selbsterklärend. Bei der GDOS-Ausgabe können alle angemeldeten GDOS-
Geräte - also auch Drucker usw. - verwendet werden; ferner können
Ausgabeformat und der -filter (s. Kap. 6) gewählt werden. Im Falle
der GDOS-Ausgabe kann das Bild mit der Maus justiert (rechte untere
Ecke) und verschoben werden. Im Zweifelsfalle: Probieren geht über
studieren.
Übrigens: In der gedruckten Anleitung wird selbstverständlich auch
die Ausgabe ausführlich anhand von Beispielen erklärt (vgl. Kap.2).
8. Das Ende vom Lied
Die vorstehende Anleitung sollte ausreichen, um einen Quickstart in
GEOCAD vornehmen zu können. Für Anregungen, Fehlermeldungen und
andere Hinweise bin ich jederzeit dankbar; die meisten Verbesserungen
an Programmen kommen schließlich aus der Benutzerschaft.
Und nun: Viel Spaß mit GEOCAD,
Ihr
Benedikt Stratmann